Immer schon musste das Frankfurter Rathaus mit der stetig steigenden Zahl an Einwohnern Schritt halten und entsprechend oft vergrößert werden. So wuchs der Gebäudekomplex direkt am Römerberg aus insgesamt 11 Häusern zusammen.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts, als Frankfurt mit annähernd 10.000 Einwohnern für mittelalterliche Verhältnisse schon zu den größeren Städten zählte, wurde der damalige Ratshof neben dem Dom zu klein und war zudem in einem schlechten baulichen Zustand. Bereits Jahre zuvor war der Stadt von Kaiser Ludwig dem Bayern die Erlaubnis erteilt worden, ein neues Rathaus an einem geeigneten Platz zu errichten, das aber aus vielerlei Gründen nicht zur Ausführung kam.

1401 dann entschied der Magistrat endlich den Neubau eines Rathauses direkt auf dem Hauptplatz der Stadt, dem Römerberg, auf dem auch die Warenmessen abgehalten wurden. Ein Modell wurde angefertigt, ein Baumeister berufen und bald schon wurde begonnen, Baumaterialien auf den Römerberg zu bringen. Doch als die ersten Steinquader behauen wurden und die Grundsteinlegung kurz bevorstand, bot sich dem Rat die Möglichkeit zum Erwerb zweier großer und repräsentativer Privathäuser direkt am Römerberg, so dass die Vorarbeiten an dem Neubau umgehend eingestellt wurden.

Im März 1405 kaufte die Stadt die beiden über Eck stehenden Häuser Zum Römer und Zum Goldenen Schwan für den zur damaligen Zeit äußerst günstigen Preis von 800 Gulden und einer jährlichen Leibrente von insgesamt 65 Gulden für die drei Verkäufer. Die kurz darauf begonnenen Umbauarbeiten zogen sich bis ins Jahr 1407 hin, seither beherbergen die Häuser das Frankfurter Rathaus.

In den folgenden fünf Jahrhunderten wurde das Rathaus immer wieder durch Zukäufe und Umbauten erweitert: 1424 wurde das Haus Frauenrode zugekauft, 1510 das westlich davon gelegene Haus Viole, 1542 Haus Schwarzenfels und 1596 das Haus Wanebach östlich des Goldenen Schwans sowie das Haus Löwenstein nördlich des Hauses Zum Römer. Es folgten zwei Jahrhunderte mit zahlreichen weiteren baulichen und künstlerischen Umgestaltungen, in deren Mittelpunkt jedoch nicht die Vergrößerung des Rathauses stand, sondern der möglichst glanzvolle Auftritt des jeweils neuen Kaisers im Römer.

Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 fiel Frankfurt in die Bedeutungslosigkeit. Mit viel Geschick konnte wenigstens die Selbstständigkeit auf dem Wiener Kongress 1814–15 erhalten bleiben und dank des Reichsfreiherrn vom Stein firmierte Frankfurt fortan als „Freie Stadt“. Die Hausgruppe rund um den Römer wuchs in jenen Jahren erneut, denn im Zuge der Industrialisierung gewann Frankfurt neue Einwohner. So gelangte 1843 das Haus Frauenstein sowie das Alte Salzhaus, beide nördlich des Hauses Löwenstein gelegen, in städtischen Besitz, 1878 kamen das südlich an das Haus Zum Römer grenzende Alten-Limpurg sowie das hinten angrenzende Haus Silberberg hinzu.

Damit gehörten bis Ende des 19 Jahrhunderts insgesamt 11 Häuser zum Rathauskomplex, größtenteils mit Durchbrüchen untereinander verbunden. Die Fünfgiebelfront zum Römerberg markierte die kommunale Verwaltung, die aus allen Nähten platzte, da die städtische Verwaltung die steigenden Einwohnerzahlen bewältigen musste. Zählte Frankfurt im Jahr der Okkupation durch das Königreich Preußen 1866 noch rund 67.000 Einwohner, lag diese Zahl 1890 bereits bei 180.000 und 1910 sogar bei 450.000 – Tendenz steigend.

Hut ab für alle Frankfurter die mithelfen.

Ob Bürger oder Bürgermeister, Bänker oder Punker, Gast oder Gastronom – viele Frankfurter engagieren sich für den Wiederaufbau der Turmspitze des Langen Franz. Hut ab für alle, die sich einreihen und mithelfen, unserer Stadt ein besonderes Stück Skyline zurückzugeben.