Der Paradewagen des Prinzen
Wieder hatte das Hochwasser im Jahr 1682 der Brücke schwer zugesetzt. Damit wenigstens Fußgänger und leichte Wagen passieren konnten, mussten die Brückenbögen behelfsmäßig abgestützt werden. Für schwere Lasten wurde extra eine hölzerne Ersatzbrücke errichtet. Obwohl der Stadtrat natürlich wusste, dass diese Lösung nicht von Dauer sein konnte, entschied man einstweilen nur, dass nicht mehr als 50 Zentner zur gleichen Zeit über die Brücke transportiert werden dürfen. Als am 16. Dezember 1739 gegen sieben Uhr abends ein Prinz von Hessen-Darmstadt darüberfuhr, brach danach der Kreuzbogen der Brücke endgültig zusammen. Ob der Zusammenbruch auf das Gewicht des zu schweren Paradewagens des Prinzen zurückzuführen war, oder ob die Fundamente von alleine nachgaben, konnte nicht geklärt werden. In jedem Falle kam der Prinz mit dem Schrecken davon, die Brücke jedoch wurde schwer beschädigt – der Rat der Stadt stand also jetzt unter Zugzwang.