Nachdem das Frankfurter Rathaus die ersten Bombenangriffe des 2. Weltkrieges ab 1943 noch einigermaßen gut überstand – nur einige Dächer wurden beschädigt –, zerstörte der Großangriff in der Nacht des 22. März 1944 die gesamte Altstadt und einen Großteil des Römers. Vier schwere Sprengbomben trafen den Komplex und zahllose Brandbomben entzündeten die Dachstöcke. Über Frankfurt tobte ein gewaltiger Feuersturm, dessen Widerschein angeblich noch aus über 100 Kilometer Entfernung zu sehen war. In jener Nacht verlor auch der Lange Franz seinen Hut, das Dachgestühl des Rathausturms brannte restlos ab.
Im Gegensatz zu anderen Städten, die ihre zerstörten historischen Gebäude wieder komplett aufbauten, versah man in Frankfurt das Rathaus nur mit Notdächern. Dieser nüchterne, rein praktische Wiederaufbau wurde auch den zugehörigen Türmen zuteil, bis 1952 bekamen die beiden Rathaustürme relativ flache, provisorische Dächer statt der ursprünglichen auffälligen Aufbauten. So steht der Lange Franz auch heute noch ohne seinen typischen Hut da und ist ganze zehn Meter kürzer als früher.
Der fehlende Turmaufbau des Langen Franz, der sich in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einem unverkennbaren Teil der Frankfurter Skyline entwickelt hatte, gilt damit bis heute als wichtiger Mosaikstein, um das Rathausensemble wieder zu komplettieren und dem Rathausturm seine besondere städtebauliche Wirkung als Orientierungspunkt zurückzugeben.