Der Erste Weltkrieg verzögerte den für 1914 bis 1916 geplanten Neubau der Alten Brücke um Jahrzehnte – eröffnet wurde sie erst am 15. Juni 1926. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie mehrfach schwer beschädigt und musste dementsprechend repariert werden.

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 75 Luftangriffe auf Frankfurt geflogen, ab Juni 1940 von der Royal Air Force und ab Oktober 1943 auch von amerikanischen Bombern. Nachdem die Alte Brücke in den ersten Kriegsjahren noch von schweren Treffern verschont geblieben war, wurde sie während der angloamerikanischen Angriffe am 5. November 1944 schwer beschädigt. Dabei wurde auch der Torso des Brückenhauses auf der westlichen Maininsel getroffen, der heutigen Kunsthalle Portikus, mit dessen Bau man erst vor Ausbruch des Krieges begonnen hatte.

Wenige Monate später wurde die Alte Brücke fast vollständig zerstört, als die Einnahme Frankfurts durch die Amerikaner kurz bevorstand: Auf Befehl des Generals der Infanterie Knies hin sprengten deutsche Truppen am 26. März 1945 einen Großteil der Brücke. Der Luftdruck der Explosion war dabei so stark, dass die bleiverglasten Fenster der Dreikönigskirche barsten.

Doch die Zerstörung der Brücke hielt die nahenden Truppen nicht auf – noch am selben Tag kämpften sie sich ihren Weg über die noch teilweise erhaltene Wilhelmsbrücke, die heutige Friedensbrücke, frei und nahmen die Stadt ein. Für Frankfurt war der Krieg damit zu Ende.